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Tobys
Geschichte

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Udo und Birgit
Herkenroth

Toby

Tobys Geschichte:

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4. März 1998, 13.00 Uhr
Tobys Geschichte wurde von uns im November 1997 niedergeschrieben.
Heute, knapp 4 Monate später, muß ich das letzte Kapitel ergänzen.
Nachdem Toby zuletzt immer müder wurde - die kleinste Anstrengung war ihm zuviel - hatten wir heute morgen den Eindruck, daß er beginnt, sich zu quälen. Uns blieb nur noch der letzte Freundschaftsdienst, den wir ihm erweisen konnten. Gerade ist der Tierarzt wieder gefahren. Toby ist hier zu Hause eingeschlafen. Die Angst der letzten Fahrt wollten wir ihm ersparen.
Adieu, alter Freund.
Wir werden Dich vermissen.
Du durftest keine 8 Jahre alt werden.

Tobys Geschichte

Welcher Bobtail-Freund wundert sich nicht, wenn ihm bei Lektüre des samstäglichen Tiermarktes folgende Anzeige in's Auge springt:
Bobtailrüde, 9 Mon. alt, umständehalber ... abzugeben ?
Aha, denkt man sich, schon wieder ein Fall von Weihnachtsgeschenk, das keinen Spaß mehr, da nur noch Arbeit macht.
Da die Telefonnummer, die unter der Anzeige stand, auch noch unsere Vorwahl hatte, konnte Udo nicht widerstehen, einmal anzurufen. Wir hatten unsere Teddy ja selbst erst gut eineinhalb Jahre und wußten deshalb, welche Freude ein solches aus den Welpenschuhen entwachsenes Energiebündel machen kann ... also wieso umständehalber abzugeben ?
Die Antwort war schnell erfahren (wenn auch nicht sehr glaubwürdig). Angeblich aus unwürdiger Haltung freigekauft, vertrug der kleine Rüde sich nicht mit dem schon vorhandenen älteren Hund (was man allerdings beim ersten Besuch beim gemeinsamen Spiel nicht feststellen konnte).
Nun ja, egal:
Obwohl Teddy sich beim ersten Zusammentreffen eher zurückhaltend gab und der kleine Rüde auch gesundheitlich keinen guten Eindruck machte, brach der Tierfreund in uns durch ... hier war Not am Mann bzw. Hund !! Am 25. Juni 1991 zog Toby, wie wir ihn tauften, bei uns ein. Der Tierarzt, den wir vor dem Kauf (die Leute verlangten sogar noch Geld !!!) konsultierten, attestierte uns bereits eine angeschlagene Gesundheit, doch erst in der Praxis des zweiten Tierarztes kam die ganze Wahrheit an's Licht:
Obwohl der Zahnwechsel schon abgeschlossen war, besaß Toby nur einige unansehnliche Zahn'fragmente', sein ganzer Körper war von Ödemen bedeckt und seine Ohren waren so entzündet, daß er in den ersten Wochen und Monaten nicht auf der Seite liegen konnte, sondern quasi 'im Sitzen' schlief. Als der Tierarzt den Filz von Tobys Ohren schor, lief die Wolle wie von selbst vom Tisch, so ungezieferbefallen war der arme Kerl (von seinem Ohrrandekzem ganz zu schweigen).
Als Toby zu uns kam, war er nur Haut, Knochen und - wie gesagt - Filz und wog ganze 22 Kilogramm bei einer Größe von bereits über 60 Zentimetern. Innerhalb von nur 1 Monat konnten wir eine Gewichtszunahme von 8 Kilogramm verzeichnen, und das, obwohl er sein Futter in den ersten Wochen nicht bei sich behalten konnte. Er fraß so gierig, daß er sich umgehend erbrach, um das Erbrochene gleich wieder zu fressen. Erst die Umstellung auf viele kleine, über den Tag verteilte Portionen brachte einen sichtbaren Erfolg.
Eine Erfahrung, die wir erst später machten, war, daß Toby keine geschlossenen Türen mochte (vielleicht weil er als Welpe oft eingesperrt war ?). Jedenfalls wurde er erst stubenrein, nachdem wir ihn nachts nicht nur im Flur, sondern in allen Räumen sein Lager suchen ließen.
Anfangs sollte er im Stall bei den Pferden schlafen ... das jedoch mochten wir den Nerven der Nachbarn (und auch unseren) nicht zumuten.
Toby war bald ein vollwertiges Familienmitglied (auch sein anfangs sehr penetranter Geruch gab sich mit der Zeit) und selbst Teddy akzeptierte bald seine Freundschaft. Zum Glück war Sommer und wir konnten uns viel und ausgiebig im Freien aufhalten. Bis zum Herbst war Toby voll integriert.

Doch dunkle Wolken zogen auf:
Irgendwann Ende 1994 nahm Toby nicht mehr die Hundekuchen, die vorher ein willkommenes Leckerchen für ihn waren. Man brauchte kein Tierarzt zu sein, sondern nur einen Blick in sein Maul zu werfen, um eine Diagnose zu stellen.
In einer mehrstündigen Operation wurden Toby im Februar 1995 alle (!) Zähne entfernt. Jeder andere Hund (und vielleicht auch jedes andere Herrchen) hätte vielleicht jetzt aufgegeben. Aber Toby konnte selbst dem zahnlosen Leben noch etwas abgewinnen.
Bereits nach einer Woche fraß er das gleiche Futter, wie Teddy es bekam. Da war auch schnell vergessen, daß Toby diese Operation fast nicht überlebt hätte, da sich eine Unverträglichkeit mit den Narkosemitteln herausstellte, die beinahe einen Kreislaufzusammenbruch verursacht hatte.
Es wurde ein Herzfehler diagnostiziert - von nun an bekam er täglich Herztropfen.

Es kam noch dicker:
Im Februar 1996 schwoll Tobys Bauch innerhalb weniger Tage um ein vielfaches an. Grund hierfür war eine durch eine Herzmuskelentzündung hervorgerufene Bauchwassersucht. Die Herzspezialistin, die wir aufsuchten, verschrieb in Absprache mit unserem Tierarzt ein Entwässerungsmittel sowie Herztabletten, ließ uns aber nicht im unklaren darüber, daß wir nur noch mit einer Lebenserwartung von 6 bis 8 Wochen zu rechnen hätten. Die Medikamente schlugen gut an, die Bauchwassersucht ging etwas zurück und die Herzgeräusche normalisierten sich geringfügig. Und das Unerwartete geschah: Sein Zustand stabilisierte sich so sehr, daß er sich weit über die prophezeiten 2 Monate hinaus noch heute seines Lebens freut. Und wenn wir schreiben 'freut', dann ist das so. Er genießt die anfänglich kürzeren, mittlerweile wieder etwas längeren Spaziergänge, ist allerdings verständlicherweise nicht mehr so belastbar wie früher.

Jeder Tag ist ein geschenkter Tag.
Wer nach der Lektüre dieser Zeilen denkt: Wieso hat man den armen Kerl nicht ganz am Anfang eingeschläfert ?, dem halten wir entgegen, daß Toby trotz seiner Krankheiten ein treuer und vor allem lebhafter Hund geblieben ist. Wer jemals in seine Augen gesehen hat, weiß, was für ein wesensguter Freund er ist und wer ihn jemals mit Teddy oder anderen Hunden hat spielen sehen, merkt, welche Lebensfreude er hat. Wir sind der vollen Überzeugung, daß Toby sich noch nicht quält und unser Tierarzt, der ständig nach ihm schaut, bestätigt das. Wir werden, wenn es denn einmal so weit sein soll, sein Leben nicht aus falsch verstandener Tierliebe unnötig verlängern, sondern ihm den letzten Gefallen, den wir ihm tun können, tun. Und dies wird dann in der Überzeugung geschehen, ihm noch viele schöne Jahre geschenkt zu haben.

Doch eine Frage beschäftigt uns von Beginn an:
Bis heute wissen wir nicht, wo er ursprünglich herstammt und was ihm in seinem ersten Jahr widerfahren ist.
Einziger Anhaltspunkt ist seine Ohrtätowierung: TI 301 (oder T 1301 ?).
Telefonische und schriftliche Anfragen bei Zuchtverbänden und Tierregistern blieben erfolglos.
Darum wiederholen wir an dieser Stelle unsere Frage:

Wer kann uns etwas über Tobys Herkunft sagen??

Antworten bitte als eMail (udo.herkenroth@rz-online.de).

Wir sind weniger daran interessiert, die ursprünglichen Besitzer zu erfahren, vielmehr möchten wir wissen, von welchem Züchter und aus welchem Wurf Toby, oder wie auch immer er früher hieß, stammt.

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am 4. März 1998
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